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Schule hat in unserer Gesellschaft eine hohe Bedeutsamkeit. Aus der Sicht vieler Eltern hängt nicht weniger als der Erfolg ihrer Kinder im späteren Arbeitsleben davon ab. Doch oft geht es in der Schule nur um Noten und Wissensvermittlung. Eltern haben aber auch das Interesse, dass ihr Kind selbstbewusst wird und seine ganz eigenen Potenziale entwickelt. Sie stellen die Frage: Warum geht das denn in der Schule nicht zusammen?
Selten fühlen Eltern ihre Kinder von der Schule bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Auf Elternsprechtagen besonders in weiterführenden Schulen ist es kein Thema, ob ein Schüler Selbstbewusstsein entwickelt hat, empathische Fähigkeiten aufbaut oder lernt mit inneren Konflikten umzugehen Auch engagierte Lehrer, sagen meistens, dass der Systemdruck zu hoch sei. Man habe schlicht keine Zeit dafür, individuell auf die einzelnen Schüler einzugehen. Auch würde in der Lehrerausbildung kein Wissen vermittelt, wie man potenzialfördernd mit Schülern arbeiten könne.
Dies wird für Eltern spätestens dann ein Konflikt, wenn das Kind in irgendeiner Weise auffällig wird oder kaum innere Motivation und Lernfreude da sind. Dann entstehen schnell Befürchtungen: Mein Kind kommt nicht mit oder es bekommt eine schlechte Empfehlung für eine weiterführende Schule, etc. Und manchmal kommen diese Kinder dann in unsere Coachingpraxis. Da hagelt es dann oft Schuldzuweisungen. „Der Lehrer ist schuld, dass…“ Schnell ist man dabei, diesen Urteilen zuzustimmen.
Doch es lohnt sich, etwas genauer hinzuschauen. Es lohnt sich für unsere eigene innere Haltung. Denn das dahinter liegende Problem liegt tief im System. Hier arbeiten Menschen mit Menschen, und Lehrer werden gar nicht darin unterstützt, einen förderlichen Beziehungsaufbau mit den Schülern zu pflegen. Nirgends finden sich Anreize dafür. Es gibt innerhalb des Schulsystems einfach kaum eine Diskussion darüber. Die Klassen laufen letztendlich auch so, die Prüfungen werden ohne Ausnahme geschrieben, die Befindlichkeit des Schülers ist kein Thema. Ein blinder Fleck.
Doch es ist auch kein Thema, ob sich ein Lehrer gut im Kontakt mit seinen Schülern fühlt oder ob er Unterstützung bräuchte. Es ist keine Frage, ob er den Eindruck hat, dass sein Unterricht motivierend ist oder individuelle Lösungen findet, wenn einer der Schüler „auffällig“ wird. Und dass, obwohl die weltweit größte Studie über fördernde Lernfaktoren, die Hattie-Studie von 2009, als klares Ergebnis feststellte, dass der Lehrer selbst der entscheidendste Faktor im Lernprozess der Schüler ist.
Es gibt also gar keine Anreize für die Potenzialentwicklung von Lehrern. Und wenn ein Lehrer keine förderlichen Rückmeldungen darüber erhält, wie er seine Potenziale im Unterricht tagtäglich entwickeln kann, wie sollte er auf die Idee kommen, ähnliche Rückmeldungen an die Schüler zu geben? Und wenn sich niemand für die Erfolge und Misserfolge auf diesem Lehr- und Lernweg interessiert, entsteht im Kollegium auch keine gemeinsame Kultur der gegenseitigen Unterstützung.
Wenn ich als Coach mit Kindern und Jugendlichen am Thema Schule arbeite, mache ich mir diese Zusammenhänge oft bewusst. Denn die allzu einfachen Schuldzuschreibungen blockieren die gemeinsame Arbeit. Ich würde von meiner Überzeugung abweichen, dass alle Menschen, die aus ihrer Sicht besten Entscheidungen treffen. Es hilft mir, ein Gesamtverständnis dafür zu entwickeln, was der Einzelne aber auch was Systeme brauchen, um Potenzialentwicklung zu kultivieren.
Wenn ich also einen achtsamen Blickwinkel einnehme, dann lerne ich jeden Tag im Kontakt mit den Schulproblemen meiner Klienten ein Stück dazu, was Potenzialentwicklung braucht und ich kann allen Beteiligten mit mehr Respekt und Verständnis begegnen.

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